Evaluation des Projekts zur Einführung von Laienreanimation an Schulen in Nordrhein-Westfalen

Abstract
Zusammenfassung Hintergrund Wiederbelebungsunterricht ist nicht in allen Schulen Deutschlands verpflichtend, dieser beschränkt sich trotz niedriger Laienreanimationsrate aktuell auf einzelne, z. T verpflichtende Projekte in unterschiedlichen Bundesländern. Aus diesem Grunde hat das Ministerium für Schule und Bildung Nordrhein-Westfalen per Runderlass im März 2017 das Projekt „Laienreanimation an Schulen in NRW“ initiiert. Fragestellung Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation dieses Projekts. Material und Methoden Alle weiterführenden Schulen in Nordrhein-Westfalen wurden zur Teilnahme am Projekt eingeladen. Aus jedem Regierungsbezirk nahmen ärztliche Partner teil, welche Wiederbelebungstrainings mit bereits bestehenden Konzepten zum Lehrer- oder Schülertraining durchführten. Nach einer 3‑jährigen Laufzeit erfolgte die Evaluation anhand von standardisierten Fragebögen für Schuldezernenten, Lehrer und Schüler. Ergebnisse Insgesamt konnten durch das Projekt mehr als 40.000 Schüler aus 249 Schulen in NRW mit 6 unterschiedlichen Konzepten in Wiederbelebung trainiert werden. Fragen bezüglich Wiederbelebungsmaßnahmen konnten durch 85 % der Schüler richtig beantwortet werden. Die Schüler fühlen sich insgesamt sicher in Wiederbelebungsmaßnahmen. Der Investitionsbedarf für alle Schulen liegt bei einmalig zwischen 4 und 6,5 Mio. € sowie rund 340.000 € in jedem Haushaltsjahr. Diskussion Eine gesetzliche Verpflichtung und Finanzierung von Wiederbelebungstrainings sind unerlässlich für eine flächendeckende Durchführung. Alle durchgeführten Konzepte sind effektiv, dementsprechend kann jede Schule ein auf ihre Bedürfnisse abgestimmtes Konzept auswählen und dieses bestenfalls gestuft anwenden. Die Schulung von Lehrern sollte gezielt auf Wiederbelebung ausgerichtet sein.
Funding Information
  • RWTH Aachen