Arbeitsmedizinische untersuchungen ber ladearbeiten auf einem gro flughafen

Abstract
In an epidemiologic cross-sectional study, 366 transport workers (age-range: 19–61 years) of a big German airport who are engaged in physical heavy work in unfavorable body positions in narrow freight spaces of airplanes, were investigated with regard to their subjective musculoskeletal complaints through a standardized anamnesis in an interview questionnaire. An additional clinical orthopedic examination was performed in 104 of the transport workers. Back pains were the most frequently reported complaints: at the time of examination 66% of the transport workers reported present back complaints. 57% had experienced previous back syndroms. Increasing age and stature were associated with a higher prevalence of these complaints. Years of exposure to transport work correlated positively with the prevalence of back complaints. After back complaints, knee complaints followed in the prevalence of locomotor complaints (41% of the interviewed workers). The prevalence increased with age and body weight significantly. Neck complaints were reported by 33% of the workers, arm complaints by 41%; again, age increased the prevalence of these complaints significantly. In the standardized clinical orthopedic examination, the prevalence of the functional findings were sometimes higher than in the interview. In contrast to the subjective complaints at the interview, individual factors (age, stature, weight, and work experience in the present occupation) had very little influence on the prevalence of objective findings. The clinical, epidemiologic screening methods employed have proved efficacious in detecting orthopedic disorders in an occupational collective. This study has shown that transport workers with wide discrepancies between body length and the space available in airplane cargo bellies, considerable overweight, or a history of former back syndromes should not be employed. Means to alter cargo belly dimensions in airplanes as well as the increased use of mechanical loading aids and additional training of the workers in proper lifting and carrying of cargo should be taken in to consideration. 366 Ladearbeiter eines deutschen Großflughafens (19 his 61 Jahre), die schwere körperliche Arbeit in zum Teil ungünstigen Körperhaltungen in den beengten Frachträumen von Flugzeugen ausüben, wurden in einer epidemiologischen Querschnittstudie mittels eines standardisierten Anamnesebogens in Form eines Interviews zu subjektiven Beschwerden des Bewegungsapparates befragt; bei 104 dieser Ladearbeiter wurde zusätzlich ein klinisch-orthopädischer Untersuchungsstatus erhoben. Rückenbeschwerden wurden am häufigsten genannt: 66% der befragten Ladearbeiter klagten über gegenwärtige Beschwerden, 57% uber frühere Beschwerden. Mit zunehmendem Alter und zunehmender Körpergröße nahm die Prävalenz dieser Beschwerden zu. Mit der Dauer der Ladetätigkeit beim Flughafen nahm auch die Prävalenz der aktuellen Rückenbeschwerden zu. Neben den Rückenbeschwer-den klagten 41 % der befragten Ladearbeiter über Kniebeschwerden. Steigendes Lebensalter und erhöhtes Körpergewicht bewirkten eine signifikante Zunahme dieser Beschwerden. Nackenbeschwerden wurden in 33% und Armbeschwerden in 41% angegeben; auch hier bestanden signifikante Abhängigkeiten der Prävalenzen dieser Beschwerden vom Alter. Im klinisch-orthopädischen Status lagen die Prävalenzen der Funktionseinschränkungen für die verschiedenen orthopädischen Bereiche zum Teil noch höher als im Interview. Allerdings spielten hier individuelle Faktoren (Alter, Körpergröße, Gewicht und Dauer der Ladetätigkeitserfahrung) nur eine geringe Rolle. Die vorgestellten klinisch-epidemiologischen Screening-Methoden haben sich bei der Erfassung arbeitsmedizinisch relevanter orthopädischer Beschwer den an einem arbeitenden Bevölkerungskollektiv bewährt. Für die hier untersuchten Ladearbeiter haben these Untersuchungen gezeigt, daß unter den gegenwärtigen Arbeitsbedingungen keine Personen beschäftigt werden sollten, deren Körperlänge in zu großer Diskrepanz zu den derzeitigen Frachtraum-dimensionen stehen, welche ein deutliches Übergewicht aufweisen oder anamnestische Rückenbeschwerden angeben. Gleichzeitig sollten aber Maßnahmen für die Änderung der Frachtraumhöhen, für den verstärkten Einsatz von Ladehilfen sowie für die Ausbildung des Personals im richtigen Heben und Tragen von Lasten ergriffen werden.

This publication has 8 references indexed in Scilit: