Abstract
Zur pathogenetischen Erklärung der Heilwirkung der Schlaf- und Winterschlaftherapie von Infektionskrankheiten werden die umfangreichen experimentellen Erfahrungen älterer Autoren an Tieren im echten Winterschlaf herangezogen. Ihre Analyse ergibt allgemein: eine Dämpfung aller Symptome durch den Winterschlaf, bei Lokalinfektionen und Intoxikationen eine deutliche Verlangsamung von Inkubationszeit und Verlauf, keine solche, wohl aber eine völlige Eliminierung der Infektion bei zyklischen Krankheiten. Pathogenetisch lassen sich diese Einflüsse des Winterschlafs nicht einseitig unter chemisch-physikalischen, hormonalen oder neuralpathologischen Gesichtspunkten erklären, sondern muß in dem Vorhandensein oder Fehlen einer erfolgreichen Beeinflussung des Zeitfaktors t das Gemeinsame erblickt werden. Daraus lassen sich dann für die Übertragung der experimentellen Erkenntnisse auf die klinische Indikationsstellung praktische Nutzanwendungen ableiten.