Leistung und emotionales Erleben im Fach Mathematik

Abstract
Zusammenfassung: Die vorliegende Studie konzentriert sich auf den Zusammenhang von fachspezifischer Leistung und emotionalem Erleben im Kontext Schule. Es wird ein Mediationsmodell (nach Pekrun, Goetz, Titz & Perry, 2002 ) vorgestellt, in welchem Wirkungen sowohl individueller Leistung als auch mittlerer Schulklassenleistung auf individuelles Emotionserleben dargestellt sind. Zur Prüfung der Modellannahmen werden individuelle und auf Klassenebene aggregierte Leistungswerte sowie deren Wirkungen auf individuelles Emotionserleben anhand von Mehrebenenanalysen simultan modelliert. Die längsschnittliche Untersuchung wurde an einer Stichprobe von 78 Schulklassen (N = 1762 Schülerinnen und Schüler) am Ende der 5. und 6. Jahrgangsstufe mathematikspezifisch durchgeführt. Während individuelle Leistung der 5. Jahrgangsstufe zur Erhöhung des Freudeerlebens und zur Minderung des Angsterlebens in der 6. Jahrgangsstufe führt, zeigen sich für die Leistung der Schulklasse die umgekehrten Effekte: Ein hohes Leistungsniveau der Klasse führt zu einer Verringerung individueller Freude und zu einer Erhöhung individueller Angst. Diese Ergebnisse sind theoriekonform und vergleichbar mit Ergebnissen zu dem im Rahmen der Selbstkonzeptforschung bereits häufig untersuchten Big-fish-little-pond-Effekt (BFLPE; Marsh, 1987 ). Theoretische und praktische Implikationen werden aufgezeigt.

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