Tödliche thrombembolische Komplikationen nach zentralem Venenkatheter

Abstract
Im Obduktionsgut eines Jahres waren zehn Todesfälle durch thrombembolische Prozesse als Folgen zentraler Venenkatheter zu verzeichnen. Todesursachen waren protrahiert verlaufende Lungenembolien (n = 8), Hirnembolie bei Ventrikelseptumdefekt (n = 1) und zentrale Regulationsstörung bei vollständigem thrombotischem Verschluß der Jugularvenen (n = 1). Quellthromben der zum Tode führenden Emboli waren Thromben der Vena cava superior, der Venae brachiocephalicae und der Venae subclaviae bei zweifelsfreier Abhängigkeit der Thromben von katheterbedingten Wandläsionen. Die Liegezeiten der Katheter betrugen 2-56 Tage. Bei 40 weiteren Obduktionsfällen mit katheterunabhängigen Todesursachen wurden unterschiedlich ausgedehnte Wanddefekte im herznahen Venensystem gefunden. Lokale Thromben waren bereits nach einer Katheterliegezeit von 24 Stunden nachweisbar. Makroskopisch und mikroskopisch wiesen die Thromben eine charakteristische rinnenförmige Struktur auf, der ein schalenförmiges Thrombuswachstum um den Kunststoffkatheter entspricht. Die typischen Lokalisationen der durch Verletzung der inneren Venenwand hervorgerufenen Wanddefekte und Thromben sind aus den seitenunterschiedlichen Katheterführungslinien erklärbar. Bei der häufigeren Anwendung von zentralen Venenkathetern ist mit einer Zunahme auch tödlich verlaufender thrombotischer Komplikationen zu rechnen. Ten cases of fatal thromboembolism after central venous catheterisation were found among the autopsies of one year. The immediate causes of death were protracted pulmonary embolism (n= 8), cerebral embolism with defect of ventricular septum (n = 1), and central regulatory disturbance following complete thrombotic occlusion of the jugular veins (n = 1). The sources of the fatal embolisms were found in thrombi in the superior vena cava, the innominate veins or subclavian veins. The relation of these thrombi to catheter-dependent lesions in the venous walls was beyond doubt. The catheters had been left in position for periods of 2 to 56 days. In 40 further autopsies with different causes of death, catheter-dependent mural lesions of varying extent were found in the venous system near the heart. Local thrombi were identified after catheterisation of not more than 24 hours. Macroscopic and microscopic appearance of these thrombi was characterised by a groove-like structure corresponding to the apposition of thrombi around the plastic catheter.