Über die Bildung reversibler Assoziate des Acridinorange - Metachromasie - durch Heparin

Abstract
Es werden im Bereich von 17 000-25 000 cm-1 die Einflüsse von NaCl (0,16-m.) und steigenden Mengen Heparin auf das Spektrum von 10-4- und 10-5-m. wäßrigen Farbstofflösungen des Acridinorange-Kations untersucht. An NaCl-freien, 10-5-m. Farbstofflösungen wird ein maximaler Metachromasie-Effekt mit einer Schwerpunktsverschiebung des Bandenmaximums von 1900 cm-1 festgestellt. Der Effekt ist dem in wäßrigen Lösungen durch Erhöhung der Farbstoffkonzentration analog. Er wird als Bevorzugung des 0 → 1- und 0 → 2-Elektronenschwingungs-Übergangs gedeutet. Bei Erreichen eines spektroskopischen Endwertes sind 40 - 50 Farbstoffmoll. an einer chromotropen Heparinmol. elektrostatisch gebunden. Zusätze von NaCl heben die Metachromasie weitgehend auf, da die negativen Ladungsstellen am Chromotrop von überschüssigen Na-Ionen beansprucht werden. Die Ergebnisse an 10-4-m. Farbstofflösungen sind denen in 10-5-m. ähnlich. Die Größe des Effektes wird hier jedoch durch die Eigenassoziation der Farbstoffmoll. abgeschwächt. Bei dieser Farbstoffkonzentration treten bereits Ausfällungen von Heparin-Farbstoff-Komplexen auf. Es wird eine Vorstellung über das Zustandekommen des Metachromasie-Effektes am System Acridinorange - Heparin gegeben.