Es wird eine vollständige Systematik der abnormen Herzlagen entwickelt. Bei den Dextrokardien muß man zwischen Spiegelbilddextrokardie, Dextroversio und Dextropositio unterscheiden. Die Einteilung der ungewöhnlichen Linkslagen des Herzens ist analog den Dextrokardieformen: Solitus-Laevokardie, Laevoversio und Laevopositio cordis. Es wird gezeigt, daß mit den einfachen Hilfsmitteln der Röntgenologie und Elektrokardiographie die abnormen Herzlagen nach Art und Besonderheiten erkannt werden können. Die Diagnostik ist nur dann erfolgreich, wenn man eine klare Vorstellung von dem Herzaufbau bei den, verschiedenen Dextro- und Laevokardieformen hat und wenn man Röntgenbild und EKG gemeinsam zu betrachten versteht. Die richtige Erkennung der Herzlageanomalien ist deshalb wichtig, weil namentlich die elektrokardiographischen Besonderheiten vielfach zu Verwechslungen mit Kurvenbildern Veranlassung geben, die für bestimmte Herzerkrankungen charakteristisch sind. Wenn auch die Lageanomalien des Herzens häufig durch weitere Mißbildungen kompliziert sind, so ist doch in vielen Fällen die abnorme Herzlage eine harmlose Anomalie.