Abstract
Die Auswahl und Kombination schmerzstillender Mittel geschah bisher ohne objektiv messende Prüfung empirisch oder rein spekulativ. Bei Anwendung eines neu ausgearbeiteten pharmakologischen Meßverfahrens ergibt sich, daß eine sichere schmerzstillende Wirkung nur wenigen der heute bekannten Stoffe zukommt; insbesondere besitzen die Narkotika, Hypnotika und Sedativa der Methanreihe keine spezifisch analgetischen Eigenschaften. Die stärkste Wirkung zeigen Morphin und einige andere suchtmachende künstliche Opiate. Aber auch die nicht suchtmachenden Alkaloide Kodein, Narkotin und Papaverin sind gut wirksam. Von Nichtopiaten machen deutliche Analgesie nur Atophanyl, Phenazetin, Phenokoll und (unter ihnen am stärksten) Pyramidon. Praktisch bedeutsam erscheint, daß Kodein durch das an sich wesentlich schwächer wirkende Pyramidon eine ganz erhebliche echte Verstärkung erfährt; unter den heute zur Verfügung stehenden nicht suchtmachenden Mitteln erzeugt die Kombination der Opiumrestalkaloide mit Pyramidon die stärkste Analgesie.