Über die enzymatische Spaltung der Desoxyribosenucleinsäure aus Thymus und der Ribosenucleinsäure aus Hefe

Abstract
Die Diffusionskonstanten verschiedener Purinderivate werden gemessen. Bei den Nucleotiden, insbesondere bei der Hefeadenylsäure, ergibt sich eine starke pH-Abhängigkeit der Diffusionskonstanten, die einer Änderung des Molgewichts um das 2,5-fache entsprechen würde. Bei der Spaltung der Ribosenucleinsäure aus Hefe mit kristallisierter Ribonuclease treten zu 82% dialysierbare Bruchstücke auf, deren durchschnittliche Diffusionskonstante in alkalischer Lösung mit der von Hefeadenylsäure übereinstimmt. Wegen des anomalen Verhaltens dieser Bezugssubstanz darf aber hieraus nicht geschlossen werden, daß die Spaltstücke die Größe von Mononucleotiden besitzen. Das Spaltgemisch konnte papierchromatographisch in vier einzelne Fraktionen aufgetrennt werden. Jede Fraktion ergibt bei der alkalischen Hydrolyse Adenylsäure und ein bis drei andere Nucleotide. Die Spaltstücke sind also wahrscheinlich Oligonucleotide vom Polymerisationsgrad 2—4. Bei der Spaltung der Thymonucleinsäure mit kristallisierter Desoxyribonuclease treten zu 90% dialysable Spaltstücke auf, die in ihrer Größe denen der Ribcsenucleinsäure entsprechen. Papierchromatographisch ließen sich hier keine definierten Fraktionen nachweisen.