Abstract
Es werden zwei Typen von Inkongruenz in der Tätigkeit der beiden Herzhälften besprochen: A. Bei ventrikulärer Extrasystolie; die vom Extrareiz nicht direkt angegriffene (nicht zuerst ergriffene) Kammer zeigt schon nach Maßgabe graphischer Registrierung des Druckablaufs bzw. der Kontraktionskurve bei passender Versuchsanordnung (und zwar nicht bloß am absterbenden, sondern auch am fortlebenden Herzen) alle Uebergänge von bloßen Defekten der Synergie bis zu wirklicher Asystolie. Bei Reizung der einzelnen Kammern erfährt das normale Zweikammerelektrogramm (typische Elektrokardiogramm minus Vorhofausschlag) eine für jeden Ventrikel höchst charakteristische Abweichung. In klinischen Fällen, welche auch sonst Analogien zu derartigen experimentellen Beobachtungen aufweisen, ermöglicht das völlig entsprechende Elektrogramm die Diagnose des P. bigeminus recht- und linkseitigen Ursprungs. B. Eine Inkongruenz beider Herzhälften dem Grade des Erregungsvorgangs nach zugunsten des linken Ventrikels bei Hypertrophie (Erweiterung) der linken Kammer. Die Beweisführung ist hier bisher bloß auf die Gegenüberstellung klinisch-anatomischer Befunde und des Elektrokardiogramms möglich, aber gleichwohl ausreichend sicher.