Bindungsverhältnisse in Prussiaten

Abstract
Die Spektren im Bereich von 300—600 nm der wäßrigen Lösungen von Prussiaten (II) zeigen in den meisten Fällen drei Banden, denen die Übergänge 1A11E (1), 1A1→ A2 und 1A11E(2) zugeordnet werden konnten (C4v-Symmetrie, Dt < 0). Durch vergleichende Überlegungen im Zusammenhang mit dem Spektrum des [Fe(CN)5NO] 2⊖ wurde eine Reihe für die Störwirkung erhalten. Der Komplex [Fe(CN)5NO2]4⊖ zeigt eine sehr geringe Störung der Oh-Symmetrie. Für die Prussiate (III) wurden unter Vernachlässigung der gestörten Oh-Symmetrie nach einer von NAIMAN 6 angeführten Methode für [Fe(CN)6]3⊖ aus den Werten der Spektren von wäßrigen Lösungen die Dq-Werte abgeschätzt. Dabei zeigte wiederum das [Fe(CN)5NO2]3⊖ mit einem Wert Dq=3350 cm-1 die geringste Abweichung von dem des Hexacyanoferrates(III) (3495 cm-1), während die berechneten Werte der anderen Prussiate bei 3200±40 cm-1 lagen. Für die in den Spektren beobachteten Banden bei 17 500, 24 500 und 35 400 cm-1 wurden Zuordnungen getroffen. Die Banden bei 17 500 cm-1 sind bis auf den Fall des [Fe(CN)5NH3]2⊖ durch CT-Banden überlagert.