Die Dissoziation des Schwefeldampfes II

Abstract
Bei der spektralphotometrischen Untersuchung der im sichtbaren Teil des Spektrums liegenden Absorptionsbanden des Schwefeldampfes wurde ein Kontinuum gefunden, das sein Maximum bei 5100 Å hat. Seine Intensität bei dieser Wellenlänge wurde unter systematischer Variation von Druck und Temperatur mit der Druck- und Temperaturabhängigkeit der molaren Konzentrationen der verschiedenen im Schwefeldampf vorkommenden Molekülarten verglichen. Es ergab sich, daß die Intensität gut parallel geht mit der nach Braune, Peter und Neveling berechneten Konzentration des S4-Moleküls. Damit ist erwiesen, daß die von Preuner und Schupp angenommenen Molekülarten S8, Se und S2 nicht ausreichen, um den Dampfzustand des Schwefels zu beschreiben, die Molekülart S4 tritt ebenfalls in meßbaren Konzentrationen auf. Das diffuse Bandensystem im kurzwelligen Teil des sichtbaren Spektrums kann nach dem Ergebnis dieser Arbeit nicht dem S2 zugeordnet werden, sondern dürfte gleichfalls dem S4-Molekül zugehören.