Aus den mitgeteilten Untersuchungen geht hervor, daß man mit der Kaseinmethode in jedem normalen Stuhl ein proteolytisches Ferment nachweisen kann, das, wie aus Versuchen und aus Befunden bei Menschen hervorgeht, Trypsin ist. Die Stärke der tryptischen Verdauung der verschiedenen Stühle schwankt bei verschiedenen Nahrungsstoffen sehr stark, zeigt aber bei Darreichung desselben Nahrungsstoffes nur relativ geringe Schwankungen. Am stärksten ist die Verdauung nach Darreichung von Eiweißnahrung. Bei Erkrankungen des Magendarmkanals treten keine Abweichungen in der Stärke der Verdauungskraft des Stuhles auf, abgesehen davon, daß bei Diarrhöen die tryptische Verdauung etwas stärker ist. Die praktische Verwertung der Trypsinuntersuchung hat sowohl bei Verschluß des Ductus choledochus als auch bei Karzinom des Pankreas brauchbare Resultate ergeben. Bei Verdacht auf Sanduhrmagen dürfte die Methode in Verbindung mit der Volhard-Boldyreffschen Methode diagnostisch wertvolle Resultate geben.