Abstract
Zusammenfassung: Wohlfahrtsmärkte sind mittlerweile ein weit verbreitetes, aber in der politischen Soziologie noch unterbelichtetes Phänomen. Dieser Beitrag beschäftigt sich aus theoretischer Perspektive mit der Frage, was sich im Hinblick auf die Geltung bestimmter wohlfahrtsstaatlicher Prinzipien ändert, wenn in einem weiterhin öffentlich regulierten System sozialer Daseinsvorsorge auf stärker marktförmige Koordinations- bzw. Implementationsmechanismen umgestellt wird. Dabei wird anhand dreier Beispiele und im Rekurs auf neuere wirtschaftssoziologische Arbeiten argumentiert, dass die Geltung dieser Prinzipien einerseits weniger unmittelbar unter Druck gerät als dies bestimmte wirtschaftswissenschaftliche und soziologische Theorieansätze - weil sie den Möglichkeitsraum einer normativen Einbettung von Wohlfahrtsmärkten unzulänglich bestimmen - nahe legen. Andererseits aber lässt sich erkennen, dass diese Einbettung unter Bedingungen systematischer Kontingenz erfolgt und insofern die Geltung der Prinzipien eingrenzt, was mittelbar fatale Folgen haben könnte.

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