Abstract
Seit der Änderung des œ 15 Abs. 2 Satz 1 SGB VI und insbesondere mit Inkrafttreten des SGB IX gewinnt die ambulante Rehabilitation zunehmend an Bedeutung. Während der medizinische Erfolg solcher Rehabilitationsmaßnahmen schon seit einiger Zeit Gegenstand vieler Untersuchungen ist, sind Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen bisher eher selten anzutreffen. Vor diesem Hintergrund geht der vorliegende Artikel zunächst auf die grundsätzlich anzuwendende Methodik bei der ökonomischen Beurteilung ambulanter Rehabilitationsmaßnahmen ein, bevor er näher ein Projekt im Förderschwerpunkt Rehabilitationswissenschaften vorstellt, das die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit ambulanter Rehabilitation in Mecklenburg-Vorpommern untersucht. Im Rahmen einer Vollerhebung aller für eine ambulante Rehabilitation hinsichtlich aller Kriterien geeigneten Reha-Antragsteller der dortigen LVA mit orthopädisch-traumatologischen Indikationen prüft es als randomisierte und kontrollierte Studie zuerst, ob der Rehaerfolg und das Niveau der wiederhergestellten Arbeitsfähigkeit bei ambulanten und stationären Rehamaßnahmen zumindest vergleichbar sind. Ist diese Bedingung erfüllt, so wendet sich die Untersuchung anschließend der bisher nur rudimentär behandelten Frage zu, ob es durch die Wahl einer ambulanten Rehamaßnahme zu nach Höhe und Zeit veränderten Beitragsausfällen und/oder Zahlungen für erwerbsminderungsbedingte Lohnersatzleistungen kommt und ob die Maßnahme selbst mit anderen Kosten für die gesetzliche Rentenversicherung verbunden ist. Nach den bislang erzielten Ergebnissen scheint sich zu bestätigen, dass die ambulante Reha für dazu geeignete Patienten einen ungefähr vergleichbaren Rehaerfolg mit deutlich weniger Mitteln als stationäre Maßnahmen erzielen kann. Der Rehaerfolg liegt kurzfristig, d. h. zum Ende der Rehabilitation, zwar etwas tiefer, ist dafür aber mit besseren Ergebnissen noch 1 Jahr nach Beendigung der Maßnahme nachhaltiger. Since the recent changes in the German social code the outpatient rehabilitation system gains importance. While more and more studies investigate the medical outcomes of outpatient rehabilitation, the economic effects have hardly been examined so far. This article first presents fundamental methods to use for economic evaluation of outpatient rehabilitation and subsequently outlines the findings of a project comparing the economic effects of outpatient and inpatient rehabilitation in Mecklenburg-Vorpommern. The study statistically covers the total population of applicants for orthopaedic-traumatologic rehabilitation who are suitable for outpatient rehabilitation. A randomized and controlled study, it investigates outcome parameters of the two variants of rehabilitation compared. If the results are approximately equal, the differences between amounts and periods of payments and costs for the pension insurance agency are analyzed. And in fact, the results obtained so far from the investigation confirm that, in suitable patients, outpatient rehabilitation can achieve approximately the same outcomes as inpatient rehabilitation - but at distinctly lower costs. Although in the short term (i. e., at the end of treatment) outcome levels are somewhat lower, better results found even one year later however indicate a more sustained effect.