Ziel: Es sollen die Produktivitätsausfallkosten infolge des Tabakkonsums für die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 1999 ermittelt werden. Methodik: Ausgehend von Daten zur Raucherprävalenz und zu den relativen Mortalitätsrisiken von Rauchern wurde der dem Rauchen attributable Anteil an Morbidität und Mortalität bestimmt. Bei der Bewertung von Arbeitszeitausfällen wurde nach der von Koopmanschap und Rutten (1996) entwickelten Friktionskostenmethode vorgegangen. Die unter Zugrundelegung dieses Bewertungsansatzes erzielten Ergebnisse wurden mit einer auf der Humankapitalmethode basierenden partiellen Krankheitskostenstudie mit identischen Analyserahmen verglichen. Ergebnisse: In Deutschland gingen im Jahr 1999 insgesamt 138 960 Arbeitsjahre durch Rauchen verloren. Der daraus resultierende volkswirtschaftliche Wertschöpfungsverlust ist mit insgesamt 4,317 Mrd. Euro zu beziffern. Von dieser Summe entfallen 3,784 Mrd. Euro auf Arbeitsunfähigkeit, 0,270 Mrd. Euro auf Erwerbunfähigkeit und 0,263 Mrd. Euro auf vorzeitigen Tod. Im Vergleich zur Friktionskostenmethode weist die Humankapitalmethode vor allem bei dauerhaft krankheitsbedingter Abwesenheit eine deutlich höhere Kostenschätzung aus. Bei kurzfristigen Arbeitszeitausfällen ist dieser Unterschied weniger stark ausgeprägt. Schlussfolgerungen: In der vorliegenden Arbeit wurde gezeigt, dass mit dem Rauchen ein hoher Verlust an volkswirtschaftlicher Wertschöpfung einhergehen kann. Dies vermag eine gezielte Förderung von Studien zur Kosteneffektivität von Raucherentwöhnungstherapien oder Präventionsmaßnahmen gegen das Rauchen rechtfertigen. Die monetäre Bewertung von Produktivitätsveränderungen sollte aber im Hinblick auf tatsächlich realisierbare Einsparungen möglichst objektiv erfolgen. Unter Berücksichtigung der gegebenen strukturellen Unterbeschäftigung des Faktors Arbeit bietet die Friktionskostenmethode momentan ein realistischeres Ergebnis als die Humankapitalmethode, deren Anwendung zu einer erheblichen Überschätzung der tatsächlichen Produktivitätsausfallkosten durch Rauchen führt. Dennoch sollten die Ergebnisse in Evaluationsstudien nach beiden Ansätzen ausgewiesen werden, um neben den tatsächlichen auch potenzielle Folgen abzubilden. Objective: Costs of productivity loss by smoking for the Federal Republic of Germany in the year 1999 should be determined. Methods: The smoking related part of mortality and morbidity was determined by smoking behaviour and the relative mortality risks of smokers. The calculation of work time losses was performed by the friction cost method developed by Koopmanschap and Rutten (1996). Results were compared with an illness costs study based on the human capital method with identical analysis frame. Results: In Germany in total 138.960 working years were lost because of smoking in the year 1999. The costs of productivity loss are numbered with 4.317 billion €. From this 3.784 billion € are allotted to temporary incapacitation for work, 0.270 billion € to durably disablement and 0.263 billion € premature mortality. By comparing it with the friction cost method, the human capital method shows much higher estimated costs in durably disablement and premature mortality. The difference is not so clear in the cost category temporary incapacitation for work. Conclusions: This study shows the development of immense economical productivity losses by smoking. This loss of resources can justify a purposeful promotion of studies regarding cost effectiveness of stop smoking therapies or prevention measures against smoking. The monetary estimation of productivity variations should result objectively with regard to actually realizable savings. Results of the friction cost method a more realistic than the human capital method, these representing an overestimation of the actual costs of productivity losses by smoking. However, because of the methodical limitation of human capital and friction cost method, productivity loss costs in evaluation studies should estimate with both methods.