Laserläsionen am Vorderabschnitt des Kaninchenauges

Abstract
The anterior segment of the eye of 100 rabbits was exposed to radiation from Argon, Ruby and YAG lasers. The healing process of liminal and supraliminal lesions was evaluated histologically. The iris is the most sensitive tissue for all three lasers (threshold radiant exposure, Argon: 0.004 kJ/cm2, Ruby: 0.01 kJ/cm2, YAG: 0.05 kJ/cm2). Higher energies necessary for lesions in the transparent media were available only with the Argon and YAG lasers. The Argon laser failed to produce lesions in the lens, and threshold radiant exposure for the central cornea was 8 kJ/ cm2. The thresholds for YAG lasers lesions in the central cornea and lens were of the same magnitude. The marked absorption of energy by the iris may lead to an accumulation of heat, resulting in lesions of adjacent tissues or a reduction of threshold for those lesions: The threshold in the peripheral cornea was ten times lower than in the center with the Argon laser, four times lower for the YAG laser. The thresholds for Argon and YAG laser lesions in the peripheral sclera lay between the thresholds for the iris and for the peripheral cornea. A safety standard for the anterior segment of the eye should be based on the lowest threshold (Argon laser lesion of the iris). The application of a factor 100 results in a maximal permissible exposure of 40 mJ/cm2. The influence of the beam diameter could not be evaluated. Laser radiation may be applicable to clinical treatment of the anterior segment by iridectomy, iridoplasty, cyclocoagulation, and transscleral retinopexy. For iridectomy and iridoplasty, the YAG laser seems favorable, due to marked iris atrophy as compared to the Argon laser. In transscleral coagulation of the ciliary body and peripheral retina, however, the YAG laser causes more severe side effects in the lens and vitreous than does the Argon laser. Der vordere Augenabschnitt von 100 hasengrauen Kaninchen wurde mit einem Argon-, Rubin und YAG-Laser bestrahlt. Der Heilungsverlauf schwellennaher und überschwelliger Läsionen wurde histologisch untersucht. Als Schwelle galt die Energiedichte, bei der jede zweite Bestrahlung eine biomikroskopischsichtbare Gewebsänderung auslöste. Für alle drei Laserarten lag die Schwelle bei Irisbestrahlung am niedrigsten (Argon 0,004 kJ pro cm2, Rubin 0,01 kJ pro cm2, YAG 0,05 kJpro cm2). Höhere Energiedichten, wie sie für Läsionen an den brechenden Medien erforderlich sind, waren nur mit dem Argon und YAG-Laser erreichbar. Mit dem Argon-Laser ließen sich an der Linse keine sichtbaren Läsionen erzeugen; in der Hornhautmitte lag die Schwelle bei 8 kJ pro cm2. In der gleichen Größenordnung befand sich die Schwelle für YAG-Laserläsionen der Hornhaut und Linse. Die hohe Energieabsorption in der Iris kann zu einem Wärmestau in der Iris führen, der Läsionen in den benachbarten Geweben auslöst oder die Läsionsschwelle dort herabsetzt: In der Hornhautperipherie war die Schwelle gegenüber dem Zentrum beim Argonlaser auf ein Zehntel herabgesetzt, beim YAG-Laser auf ein Viertel. Die Schwellen für Gewebsläsionen bei Bestrahlung der peripheren Sklera mit dem Argon und YAG-Laser lagen etwa zwischen denjenigen für Iris und denen für peripheres Hornhautgewebe. Geht man für eine Laserschutzvorschrift von der niedrigsten Läsionsschwelle aus (Argonlaserläsion der Iris) und berücksichtigt man einen Sicherheitsfaktor von 100, so ergibt sich eine zulässige Energiedichte von 40 mJ pro cm2. Der Einfluß des Fleckdurchmessers konnte nicht untersucht werden. Eine therapeutische Nutzung der Laserstrahlen im vorderen Augenabschnitt erscheint bei der Iridektomie, der Pupillenverlagerang und -erweiterung und bei der transskleralen Koagulation des Ciliarkörpers und der Netzhaut möglich. Für die Laseriridektomie scheint die ausgeprägte Irisatrophie, die der YAG-Laser im Vergleich zum Argonlaser verursacht, vorteilhaft zu sein. Bei der transskleralen Bestrahlung von Ciliarkörper und Netzhaut hingegen löst der YAG-Laser heftigere unerwünschte Nebeneffekte in der Linse und im Glaskörper aus.

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