Abstract
In wäßriger Phase kann das Ausmaß der indirekten Wirkung ionisierender Strahlungen durch die zeitliche Verteilung der Dosis erheblich beeinflußt werden, sobald die Wiedervereinigung freier H-Atome und OH-Radikale zu Wasser mit der radiochemischen Primärreaktion ernstlich in Konkurrenz tritt. In diesem Sinne ist die von Brasch, Huber und Waly bei der Zerstörung des Tartrazinmoleküls durch energiereiche Elektronenblitze des Kapazitrons beobachtete Zunahme der Ionenausbeute mit der Anzahl der Blitze, wobei die Gesamtdosis erhalten blieb, als Rekombinationseffekt aufzufassen. Strahlenbiologische Effekte dürften durch eine Änderung der zeitlichen Dosisverteilung auf diesem Wege in der Regel nur bei Dosen über 104 rep deutlich beeinflußbar sein.