Abstract
Durch eine genauere Betrachtung des Gleitvorganges gelang es, eine Meßmethode der kritischen Schubspannung (KSS) bestrahlter Kristalle im Dehnungsversuch anzugeben, durch die die Meßgenauigkeit verbessert wird. Die Temperatur und Geschwindigkeitsabhängigkeit der KSS schließen eine Deutung der Bestrahlungshärtung nach der von Holmes vorgeschlagenen Formel aus. Anlaßversuche legen ein Spektrum von Aktivierungsenergien nahe, wodurch die Abweichung in der Temperaturabhängigkeit der KSS von der Seegerschen Gleichung qualitativ erklärt werden kann. Die Geschwindigkeitsabhängigkeit wird mit Seegers Ansatz quantitativ bestätigt. Aus der Temperaturabhängigkeit angelassener Cu-Proben und aus der Geschwindigkeitsabhängigkeit der KSS ergeben sich für die Aktivierungsenergie für Kupfer übereinstimmend U0≈ 1,4 eV bei 1018 nvt und für die Zonengröße etwa 50 A. Aus der Geschwindigkeitsabhängigkeit allein folgt für Gold, das mit 7,6· 1017 nvt bestrahlt worden war, U0≈1,8 bis 1,9 eV. Die Dosisabhängigkeit bringt keine neuen Ergebnisse gegenüber anderen Autoren.