Abstract
Zusammenfassung Informationstechniken gelten zunehmend als unverzichtbare technische Voraussetzung dafür, Krankenhäuser nach Gesichtspunkten ökonomischer Rentabilität zu führen und ihre Funktionen neu zu bestimmen. Der vorliegende Beitrag zeichnet Praktiken der Reorganisation der Gesundheitsarbeit anhand von Fallstudienmaterial aus einem französischen und einem US-amerikanischen Krankenhaus nach. Dabei werden kulturspezifische Differenzen in der Nutzung informationstechnischer Ressourcen sichtbar, die sich im Rückgriff auf organisationskulturelle Besonderheiten interpretieren lassen. In den Fallbeispielen stehen einander eine integrierte und eine fragmentierte Sicht der Arbeit im Krankenhaus gegenüber. Beiden korrespondieren unterschiedliche Praktiken computergestützter Dokumentation und Vernetzung sowie der Kontrolle professioneller und lokaler Handlungsspielräume. Leitbilder des „integrierten Dossiers“ sind die Erweiterung der integrierten Kernzonen der Organisation und erhöhte Transparenz; jene des „fragmentierten Dossiers“ die Anerkennung multipler organisatorischer Realitäten sowie die Aufrechterhaltung von Ambiguität.

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