Die Thromboseprophylaxe in der Schwangerschaft mit niedermolekularem Heparin (NMH) bietet einige Vorteile gegenüber unfraktioniertem Heparin (UFH). Dazu zählen die einmalige Applikation/Tag und die Reduktion der Heparin-bedingten Nebenwirkungen, wie Osteoporose, Thrombozytopenie und Allergie. Die Anwendung NMHs in der Geburtshilfe wird bisher jedoch durch die ungeklärte Frage der Plazentagängigkeit eingeschränkt. Das Ziel unserer Untersuchung war es, in Form einer prospektiven, randomisierten Studie bei insgesamt 59 Schwangeren am Termin die Plazentagängigkeit von unfraktioniertem und niedermolekularem Heparin zu überprüfen. 35 Schwangere erhielten entweder 5000 I.E. UFH (n = 17) oder 1500 I.E. aPTT NMH (Mono-Embolex®) (n = 18) subkutan zwei Stunden vor Geburt. 24 erhielten keine Medikation. Bei der Entbindung wurden aus der Nabelschnur und der Kubitalvene der Mutter Blut für die Bestimmung der Inhibierung von Faktor Xa mittels Heptest® und chromogenem Substrat S2222 entnommen. Nach Injektion von NMH kam es zu einem signifikanten Anstieg der Anti-Xa-Aktivität von 20,8 ± 2,0 auf 40,3 ± 9,4 s (Heptest®) (p = 0,001), während nach UFH nur ein geringer Anstieg von 21,6 ± 1,5 s auf 22,9 ± 3,7 s (p = 0,09) gemessen werden konnte. Im Nabelschnurblut lag der Heptestwert nach NMH mit 15,2 ± 1,7 und nach UFH mit 16,2 ± 3,3 nicht signifikant höher als der Kontrollwert von 14,9 ±1,8 s (p = 0.35). Gleiche Ergebnisse konnten mit der chromogenen Substratmethode erzielt werden. Die Daten zeigen, daß weder eine Plazentagängigkeit von UFH noch von NMH zwei Stunden nach Applikation gemessen werden konnte und ermutigen dazu, NMH auch in der Geburtshilfe für die peripartale Thromboseprophylaxe bei gefährdeten Schwangeren einzusetzen. Prophylaxis of thromboembolism in pregnancy with low molecular weight heparin (LMWH) offers several advantages over conventional heparin (UFH) including the once daily application and the reduetion of heparin-related side effects like osteoporosis, thrombocytopenia and allergy. Until now the use of LMWH in obstetrics failed because of a possible placental passage. The aim of our randomised controlled study with a total of 59 pregnant women was to control the placental passage of UFH and LMWH at term. 35 pregnant women reeeived either 50001.U. UFH or 1500 aPTT units LMWH (Mono-Embolex®) subcutaneously two hours prior to the termination or no injeetion. Maternal and fetal blood samples were taken after delivery to assay heparin activity by the heptest coagulation assay and the S2222 chromogenic Substrate method. After applicaton of LMWH heptest coagulation assay rose significantly from 20.8 ± 2.0 to 40.3 ± 9.4 s (p = 0.001), after UFH just from 21.6 ± 1.5 to 22.9 ± 3.7 s (p = 0.09). In the fetal blood samples, however, neither UFH nor LMWH could be measured. The data demonstrates that neither UFH nor LMWH used in this study Grosses the placenta two hours after application and encourages the use of LMWH for the Prophylaxis of thromboembolism during pregnancy.