Röntgennachweis und Entfernung von Tablettenkonglomeraten bei Intoxikation mit bromhaltigen Hypnotika

Abstract
Bei Vergiftung mit bromhaltigen Hypnotika können sich Tablettenkonglomerate im Magen bilden. Das Konglomerat ist infolge des Bromgehaltes röntgenologisch kontrastgebend. Damit wird eine frühzeitige Diagnostik möglich. Durch konventionelle Magenspülung läßt sich ein Tablettenkonglomerat nicht beseitigen. Um einer lange andauernden Nachresorption mit lebensbedrohenden Komplikationen wie Hypothermie, Schocklunge und Niereninsuffizienz vorzubeugen, stand bisher nur die Entfernung des Konglomerates durch Gastrotomie zur Verfügung. Mit Hilfe gastroskopischer Verfahren der gezielten Magenspülung und Absaugung ließ sich das Tablettendepot innerhalb von 1–3 Stunden entfernen. Unter 15 Fällen mit Tablettenkonglomerat waren 24 Stunden nach gezielter gastroskopischer Entfernung alle Patienten wieder ansprechbar. Der Verlauf der Intoxikation wird durch das Verfahren wesentlich abgekürzt. Gleichzeitig wird der Möglichkeit von Komplikationen vorgebeugt. Das gilt auch für Vergiftungen mit sonst letalen Tablettendosen. If large amounts of bromide-containing hypnotics are taken together, the tablets may conglomerate in the stomach. Because of the bromide, this is radiologically demonstrable. Conventional gastric lavage does not remove such conglomerates. In order to prevent long-term late absorption with serious complications such as hypothermia, shock-lung and renal failure, previously only gastrotomy had been an effective treatment. But using gastroscopy with lavage and aspiration, such conglomerates can be removed within one to three hours. Fifteen patients in whom this technique was used were rousable within 24 hours, significantly shortening the period of intoxication. At the same time, complications may be avoided. This is also true in instances where the tablet dosage would otherwise have been fatal.