Zur Bestimmung der Amino-Endgruppe im Tabakmosaikvirus

Abstract
Nach Abspaltung der Nucleinsäure aus dem Tabakmosaikvirus mit Trichloressigsäure konnte Prolin als Amino-Endgruppe sowohl nach dem Dinitrophenyl-Verfahren als auch durch Abbau mit Phenylisothiocyanat nachgewiesen werden. Im nucleinsäure-haltigen Protein ist diese Endgruppe nicht zu fassen. Ihre Freisetzung beruht nicht auf einer Hydrolyse der Peptidkette durch Trichloressigsäure, denn 1. wird die Zahl der Endgruppen nicht erhöht, wenn man die Behandlung mit Trichloressigsäure auf längere Zeit ausdehnt, 2. bewirkt die Trichloressigsäure auch bei anderen Proteinen keine Hydrolyse, 3. läßt sich die Prolin-Endgruppe in gleicher Menge nachweisen, wenn die Nucleinsäure in schwach alkalischer Lösung abgespalten wird, wobei das Protein im nativen Zustand erhalten bleibt. Es wird bestätigt, daß auch bei dem von uns benützten Virusstamm Threonin die Carboxyl-Endgruppe darstellt. Die Zahl der Carboxyl- und der Amino-Endgruppen sind untereinander gleich.