Psychologische Aspekte des Schlafentzugs

Abstract
A study of total sleep deprivation for one night was performed on 12 patients with endogenic depression and 10 with neurotic depression, as well as a control group of 10 normals. The study was designed to answer the following questions: Are the correlations between self-ratings and clinical assessments of sleep deprivation effects satisfactory? Are sleep deprivation effects modified by the personality dimensions extraversion and neuroticism? What effects do the interactions of rater and patient and their expectations have on therapeutic results? The findings confirmed the therapeutic effects of sleep deprivation in depressives. The correlations between self-ratings and clinical assessments were satisfactory. The therapeutic effects were not significantly influenced by psychiatrist-patient interactions or their expectations. The relevance of these results to explanations of sleep deprivation effects is discussed. An 12 endogen und 10 neurotisch Depressiven sowie 10 Gesunden als Kontrollgruppe wurde ein totaler Schlafentzug von einer Nacht zur Klärung folgender Fragestellungen durchgeführt: Welcher Zusammenhang besteht zwischen der Selbst- und Fremdbeurteilung der Schlafentzugswirkung? Modifizieren die Persönlichkeitsdimensionen Extraversion und Neurotizismus den Therapieeffekt? Welche Auswirkungen hat die affektive Beziehung zwischen Untersucher und Patient sowie deren Erwartungen über den Therapieerfolg? Die Untersuchung ergab folgende Ergebnisse: Die therapeutische Wirkung des Schlafentzugs bei Depressiven konnte bestätigt werden. Es zeigte sich dabei eine gute Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdbeurteilung. Weder die untersuchten Persönlichkeitsdimensionen noch die affektiven Beziehungen oder die Erfolgserwartungen beeinflußten den Therapieeffekt. Die Ergebnisse werden hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Wirkungsmechanismus des Schlafentzugs diskutiert.