Abstract
Es wurde ein neues Depot-Penicillin-Präparat, nämlich N,N'-Dibenzyläthylendiamin-Dipenicillin G, besprochen, das erstmals in angelsächsischen Ländern zur peroralen Scharlachbehandlung verwendet worden ist. Dieses neue Penicillin ist chemisch sehr stabil und in Wasser nur zu 0,02% löslich. Den Magen passiert es ohne wesentliche Verluste, es wird im Dünndarm und Colon ascendens resorbiert und es werden dabei therapeutisch wirksame Blutspiegel erreicht. Günstige Erfahrungen wurden bei der Behandlung von 185 scharlachkranken Kindern mit dem Bayer-Präparat „Tardocillin-Saft” gesammelt. Nachteile gegenüber der Injektionsbehandlung wurden nicht beobachtet, ein unzweifelhafter Vorteil dürfte das Vermeiden der Injektion bei Kindern sein. Für eine hausärztliche Scharlachbehandlung — falls eine sorgfältige Isolierung möglich ist — ergeben sich die gleichen Vorzüge.