Abstract
Im Verfolg von therapeutischen Untersuchungen wurden Selbstversuche mit Harmin ausgeführt, die zum erstenmal die Lücke zwischen den klinischen Beobachtungen am Krankenbett und den pharmakologischen Ergebnissen am Tier ausfüllen sollen. Unter Zugrundelegung des physiologischen Wirkungsbildes ist eine Erregung der motorischen Zellen in dem Kortex anzunehmen, die jedoch auf diese lediglich als ein physiologisches Reizagens wirkt und sich unabhängig von der Aktivierung der psychischen Persönlichkeit vollzieht. Hinsichtlich der theoretischen und praktischen Bedeutung des Harmins sei ferner auf seine pharmakologische Einordnung hingewiesen. Dem Harmin gebührt demnach als reines motorisches Gift in seiner Abgrenzung zum Koffein in der Reihe der zentral erregenden Krampfgifte eine besondere Stellung. Das Indikationsgebiet des Harmins bezieht sich vorwiegend auf die entsprechenden organischen Störungen, nachdem die an ihn geknüpfte Erwartung auch einer psychischen Umstimmung sich nicht bewahrheitet hat. Doch werden noch weiterhin die Versuche in dieser Richtung fortgesetzt.