Zur Kenntnis des chinoiden Zustandes, XIV.

Abstract
Am Beispiel von 45 o- und p-Chinonen bzw. o- und p-chinoliden Verbindungen wird gezeigt, daß eine Zuordnung zur o- oder p-Reihe im allgemeinen durch kombinierte UV-, IR- und NMR-Messun-gen getroffen werden kann. — Die UV-Messungen bieten das einfachste Unterscheidungskriterium, da o-Chinone und o-Chinolverbindungen längerwellig und mit niedrigerer Extinktion absorbieren als die entsprechenden p-strukturierten Verbindungen. Die Anwesenheit aromatischer Substituenten kann durch deren Eigenabsorption zu Störungen führen. — Für die IR-Untersuchung ist die Aufnahme von Lösungsspektren unter Verwendung eines Gitterspektrometers empfehlenswert. Eine eindeutige Zuordnung setzt die Kenntnis eines größeren Versuchsmaterials an ähnlich substituierten Verbindungen voraus. — Die NMR-Methode führt im Falle der Verbindungen 1-3 zu einer widerspruchsfreien Lösung des o-p-Problems und erlaubt zusätzliche Aussagen über den Bau der Substanzen. Jedoch ist bei unsymmetrisch substituierten p-Chinolderivaten eine Strukturermittlung durch NMR allein häufig nicht möglich. Die NMR-Spektren sollten gegebenenfalls bei verschiedenen Temperaturen aufgenommen werden, da chemische Austauschphänomene (Brom-Tautomerie oder gehinderte Rotation von tert.-Alkylgruppen) die Zuordnung erschweren oder erleichtern können.