Abstract
Blei‐Thallium‐Legierungen mit Ginzburg‐Landau‐Parametern x > 2−1/2 (mit mehr als 1,5 Gew% Tl) zeigen eine Anisotropie der Flußlinienanordnung. Die Orientierungen des Flußliniengitters und des Kristallgitters sind korreliert. Es wird zwischen den Flußlinien eine Wechselwirkungsenergie vom Londonschen Typ angenommen. Setzt man hier die mikroskopischen Größen ein und beschreibt die Anisotropie allein durch den Parameter der Energielücke Δ, so ergibt sich die gleiche Winkelabhängigkeit der Energielücke, wie sie aus der Analyse des Grenzflächenverlaufs zwischen flußführender Phase und Meissner‐Phase in reinen Metallproben folgt. Im Zwischenzustand von PbTl‐ und PbIn‐Legierungen mit x > 2−1/2 bilden in der Schubnikow‐Phase isoliert eingebettete diamagnetische Gebiete eine Art “Übergitter”. Dieses hat die Symmetrie des Kristallgitters in Feldrichtung und ist gegenüber dem Flußliniengitter in charakteristischer Weise gedreht.