Abstract
Es ist bekannt, daß die Massenspektren großer Moleküle eine sehr starke Temperaturabhängigkeit zeigen. Eine brauchbare Theorie der Massenspektren muß diese Temperaturabhängigkeit wiedergeben. In der vorliegenden Arbeit wurden die Massenspektren einer Reihe von gesättigten und ungesättigten Kohlenwasserstoffen in Abhängigkeit von der Temperatur (von 100°C bis maximal 700°C) gemessen und die Meßergebnisse im Rahmen der statistischen Theorie gedeutet. Dabei zeigt sich qualitative Übereinstimmung zwischen Theorie und Experimenten. Die quantitative Prüfung wird am Beispiel des Propans durchgeführt. Auftretende Abweichungen zwischen errechneter und gemessener Temperaturabhängigkeit des Spektrums sind möglicherweise auf die unzureichende Kenntnis der von den Elektronen beim Stoß auf die Moleküle übertragenen Anregungsenergien zurückzuführen. Mit Hilfe der Temperaturabhängigkeit der Massenspektren lassen sich unter gewissen Voraussetzungen die für die Bildung des Spektrums verantwortlichen Zerfallskonstanten ermitteln.