Grosshirnläsionen Und Vestibulärer Nystagmus:Vergleichende elektronystagmographische Untersuchungen bei geschlossenen Augen and mit visueller Fixation

Abstract
Bei 34 unausgelesenen Kranken mit einseitiger Großhirnläsion ohne nachweislich peripheren Vestibularisschaden warden unter Elektrony-stagmographie calorische Vestibularisprüfungen mit und ohne visuelle Fixation ausgeführt. Weder bei offenen noch bei geschlossenen Augen fand sich eine signifikante Beziehung des vestibulären Richtungsüberwiegens zur Seite der Großhirnläsion. Jedoch zeigt eine Subtraktion des vestibulären Richtungsüberwiegens bei offenen von dem bei geschlossenen Augen eine signifikante Verschiebung des Richtungsüberwiegens der Dauer des Nystagmus zur Seite des Großhirnherdes bei Fixation. Dieser Effekt ergibt sich aber nur statistisch: er ist im Einzelfall wegen großer Streuung diagnostisch unzuverlässig. Die Verschiebung des vestibulären Richtungsüberwiegens unter Einfluβ der visuellen Fixation findet sich nur bei subcorticalen Läsionen der hinteren Großhirnregionen, die eine einseitige Verminderung des optokinetischen Nystagmus hervorrufen. Diese ist im Gegensatz zum vestibulären Richtungsüberwiegen leicht feststellbar und diagnostisch zuverlässig.

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