Durch Steigerung der Meßgenauigkeit (DK-Messungen ±1‰) konnte der Verlauf der Relaxationskurve von Methämoglobin-Lösungen in gewöhnlichem und schwerem Wasser im Bereich 0,1 bis 10 MHz exakter als bisher ermittelt werden. Aus den Ergebnissen wurden die Relaxationszeit und das dielektrische Inkrement auf ± 5% sowie der Verteilungsparameter α auf ± 0,03 genau bestimmt. Nach der Stokes - Formel ergibt sich eine gute Korrelation zwischen der Relaxationszeit und der dynamischen Zähigkeit η, was im Experiment sehr genau bestätigt wurde. Auch die Temperaturabhängigkeit der Relaxationszeit ist sowohl für H2O- als auch für D2O-Lösungen dieselbe wie für die jeweiligen Zähigkeiten. Im theoretischen Teil werden die möglichen Mechanismen (Orientierung, Verschiebung, gemischte Mechanismen) aufgeführt und qualitativ abgeschätzt. Offenbar ist ein Orientierungs-Mecha-nismus für die gefundene Relaxation verantwortlich; eine Entscheidung, ob ein permanentes oder ein Fluktuationsmoment den größeren Anteil zur DK leistet, kann aber noch nicht gefällt werden.