Ergebnisse der Intensivüberwachung und Intensivtherapie bei Neugeborenen mit sehr niedrigem Geburtsgewicht

Abstract
Neugeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1500 g gelten im Hinblick auf ihre psychomotorische Entwicklung als besonders gefährdet. An Kindern, die in den Jahren 1974-1975 geboren und in der Universitäts-Kinderklinik Tübingen aufgenommen worden waren, wurde untersucht, ob mit zurückgehender Mortalität die Morbidität ansteigt - wie häufig angenommen, oder ob die Morbidität ebenfalls abfällt. Die Mortalität in der untersuchten Population betrug 38%, die Morbidität im Hinblick auf Störungen des Zentralnervensystems betrug 12%. Die Untersuchung zeigt, daß durch Intensivmaßnahmen in der Peri- und Postnatalzeit Alterationen des Zentralnervensystems seltener werden. Drei von fünf Kindern mit einer pathologischen Entwicklung waren in der Postnatalzeit weitgehend unauffällig gewesen. Aus den Anamnesen und Befunden kann abgeleitet werden, daß bei diesen drei Kindern eine Alteration des Zentralnervensystems bereits pränatal erfolgt sein mußte. Newborns of less than 1500 g birth-weight are thought to be especially at risk with regard to their psychomotor development. Among 71 such infants admitted to the University Childrens Clinic, Tübingen, in 1974-1975, 43 survived (38% mortality). All but two of them were followed serially and assessed for their psychomotor development. Five were found to be abnormal (12%), three of them most probably having sustained CNS damage prenatally.