Abstract
Während die beiden niederen Phosphorsulfide(2) P4S3 und P4S5 mit flüssigem Ammoniak bei −33° unter Bildung von Ammoniumverbindungen mit vier P‐atomen in der Molekel reagieren und P4S10(3) einfach gebaute Thiophosphate bildet, unterliegt Tetraphosphor‐heptasulfid in diesem Medium gemäß 2P4S7 + 17 NH3 → (NH4)3[PS4] + 2 (NH4)2[PS3NH2] + (NH4)3[P3S3(NH)3] + NH4[P2SN] der Disproportionierung.Der obige Reaktionsverlauf läßt sich einerseits durch quantitative Erfassung der sich in ihrer Löslichkeit unterscheidenden Thiophosphate (NH4)3[PS4] und (NH4)2[PS3NH2], andererseits durch Isolierung der Verbindung equation image [P3S3(NH)3], in der der Phosphor die Oxydationszahl +III einnimmt, nachweisen. Die experimentellen Ergebnisse lassen sich aus der für das P4S7 röntgenographisch nachgewiesenen Struktur(4) ableiten.Die Eigenschaften der erhaltenen Verbindungen werden beschrieben und die Ergebnisse des thermischen Abbaus von (NH4)3[PS4] und (NH4)2[PS3NH2], der in beiden Fällen schließlich zu P3N5 führt, diskutiert.Dem trimeren orangefarbenen Thio‐imidophosphit‐anion [P3S3(NH)3]3− wird ringförmige Struktur zugeschrieben.

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