Abstract
Beim Ultraschall-Abbau von Polymethacrylsäuremethylester entstehen langkettige freie Radikale, die bei Ausschluß von Sauerstoff mit gleichzeitig vorhandenem Jod reagieren. Spektroskopische Untersuchungen und Versuche mit 131J-markiertem Jod zeigen, daß pro gespaltene Bindung zwei Atome Jod verbraucht und in die langkettigen Bruchstücke eingebaut werden. Die Abhängigkeit der Reaktion vom Polymerisationsgrad des Polymethacrylesters und der Konzentration des Jods wird diskutiert. Die Depolymerisationsgeschwindigkeit ist in jodhaltigen Lösungen etwas größer als in jodfreien; dies wird darauf zurückgeführt, daß bei Abwesenheit von Jod 20% der gebildeten polymeren Radikale rekombinieren oder kombinieren. Bei Anwesenheit von Sauerstoff wird die Reaktion inhibiert; die Abbaugeschwindigkeit wird hier durch Zugabe von Jod nicht beeinflußt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen werden diskutiert im Hinblick auf ähnliche Probleme bei Radikalketten-Polymerisationen. Ferner wird darauf hingewiesen, daß durch diese Reaktion Makromoleküle mit bekannter Endgruppe hergestellt bzw. bei Verwendung von 131J mit sehr hoher spezifischer Aktivität markiert werden können.