Abstract
Die im I. Teil entwickelte Näherungsmethode, die Kinetik relativ seltener Zweierstöße in molekularen Strömungen zu behandeln, wird in geeigneter Abwandlung auf weitere Formen von Strömungswiderständen ausgedehnt: Spaltkanal zwischen ebenen, parallelen Platten, kreisrunde Lochblende, kurze Röhre sowie poröse Medien. Der Leitwert F eines Spaltkanals nimmt (im molekularen Strömungsbereich) mit zunehmendem Gasdruck p viel stärker ab als der einer langen Röhre; dagegen ergibt sich bei der Lochblende eine lineare Zunahme von F mit p. Beide Ergebnisse stimmen mit Messungen von Gaede14 bzw. Knudsen30 überein. Bei kurzen Röhren und bei geknickten Röhren mit kurzer Teilstücklänge ist stets lineare Druckabhängigkeit für F gegeben; Vorzeichen und Betrag des Proportionalitätsfaktors hängen jedoch in empfindlicher Weise vom Verhältnis Röhrenlänge/Durchmesser ab. Die voneinander abweichenden Meßwerte verschiedener Autoren für diesen Proportionalitätsfaktor bei der molekularen Durchströmung von porösen Medien lassen sich demnach auf Unterschiede in der Porenstruktur zurückführen.