Abstract
Es werden Ergebnisse von Untersuchungen an Gitterquellen-Interferenzen mitgeteilt. Diese Interferenzen können beim Einsatz eines RöNTGEN-Mikroanalysators auftreten. Sie können einmal die Intensität der austretenden charakteristischen Strahlung beeinflussen. Zum anderen stellen sie die einzige RöNTGEN-Interferenzerscheinung dar, die gleichzeitig mit der zu analysierenden Strahlung aufgenommen werden kann. Nicht zuletzt besitzen die Gitterquelleninterferenzen theoretisches Interesse wegen der dynamischen Erscheinungen, die sich bis in die kohärent streuenden Bereiche von Realkristallen verfolgen lassen. Es wird theoretisch und experimentell gezeigt, daß die Interferenzen aus Gitterquellen weitgehend vom Realbau der Kristalle, nämlich von der Größe der kohärent streuenden Bereiche und ihrer Verschwenkung abhängig sind. Dabei bewirkt eine Zunahme der Verschwenkung der kohärent streuenden Bereiche eine Vergrößerung des integralen Intensitätsüberschusses nahezu dunkler KossEL-Linien, während die Abnahme der Größe der kohärent streuenden Bereiche eine Abnahme des maximalen Intensitätsüberschusses symmetrischer Hell-Dunkel-Linien hervorruft.