Elektrolytische Überführung in der α-Phase des Systems Ag-Zn

Abstract
Der Fluß eines elektrischen Stromes hat nicht nur in Elektrolyten, sondern auch in festen Metallen und Legierungen einen Materietransport zur Folge. Dieser ist bei mehreren Komponenten nach Größe und Richtung durch unabhängige Überführungszahlen jeder Einzelkomponente gegeben, die charakteristisch für die betreffende Legierung sind. In der α-Phase des Systems Ag—Zn betragen diese partiellen Überführungszahlen zwischen 500 und 560°C und bei einer Stromdichte von 4 bis 6 A/mm2 für Ag etwa 6·10-7, für Zn etwa 3·10-7 g-Ion/F. Beide Komponenten wandern zur Anode. Die Überführung ist eine Funktion der Stromdichte. Eine Diskussion des Ergebnisses zeigt, daß die den Überführungseffekt hervorrufende Kraft der Feldkraft entgegengerichtet ist und diese um etwa 3 Zehnerpotenzen übersteigt. Sie dürfte — wie von uns schon früher angenommen — von einer Impulsübertragung speziell auf die fehlgeordneten Gitterbausteine herrühren, die durch die Streuung der Elektronen des Elektronengases an diesen hervorgerufen wird.