Abstract
Die in Zuchtversuchen mit Schweinen der Rasse Buntes Schwein bei 41 Ferkeln aufgetretenen, erblich bedingten Meningocelen und Meningoencephalocelen wurden in der vorliegenden Arbeit näher charakterisiert. Die Missbildungen waren sehr variabel. Die kleinsten Meningocelen (12 Fälle) waren als kleine haar-lose Hautpartien mit datunterliegenden Meningocelen zu erkennen; die grösseren stellten kugelige Vorwölbungen in der Stirngegend dar (22 Fälle). Der dünne Stiel der Meningocele zog durch eine schmale Knochenspalte zwischen den Ossa frontalia bzw. parietalia in das Schädelinnere und inserierte in der Leptomeninx zwischen den Grosshirnhemisphären bzw. über den Corpora quadrigemina. Bei einem Ferkel wurde eine Meningoencephalocele mit Vorfall von Grosshirn-gewebe festgestellt. Bei insgesamt 6 Ferkeln fanden sich neben Meningoencephalocelen noch eine Reihe ventraler Hemmungsmissbildungen im Bereich des End-, Zwischen-, Mittel- und Rautenhirns. Es wird angenommen, dass die Missbildungen auf einen unvollkommenen Schluss der Neuralfurche am Ende der 3. Embryonalwoche zurückzuführen sind.