Abstract
Mit einem Feldionisations-Massenspektrometer wurden die Ionen registriert, die sich an Spitzen aus W. Pt, Ir bilden, wenn H2O-Dampf in die Ionenquelle eingelassen wird. Die Ionenströme setzten oberhalb einer für das jeweilige System charakteristischen Grenzfeldstärke sprunghaft ein (W-Spitze/H2O : 20 MV/cm, Ir-Spitze/H2O: 51 MV/cm, Pt-Spitze/H2O : 61 MV/cm). Die Feldstärkeabhängigkeit der Spektren wurde systematisch gemessen (Spitze jeweils auf Zimmertemperatur). Beim System W/H2O traten neben den schon bekannten Ionenarten Η3O+ · (Η2Ο)n, n=0, 1, 2, 3 Ionen von Wolframoxyden in verschiedenen Oxydations- und Ionisierungsstufen mit und ohne angelagerte H2O-Moleküle auf. Bei Pt/H2O und Ir/H2O wurden bei der Einsatzfeldstärke die Ionen H3O+ · (H2O)n , n=0, 1, 2 gemessen. Bei höheren Feldstärken traten zusätzlich H2O+ und O2 + auf, hingegen keine Metalloxydionen. Es wird gezeigt, daß der sprunghafte Ionenstromeinsatz durch die Existenz einer für den Tunneleffekt notwendigen Abstandsbedingung hervorgerufen sein könnte. Bereits bei der Einsatzfeldstärke liegen die Ionisierungswahrscheinlichkeiten von H2O in der Nähe von eins. Der Reaktionsmechanismus bei der Feldionisierung des H2O, das nach den experimentellen Ergebnissen als mehrmolekulare Adsorptionsschicht die Spitzen bedeckt, sowie die Intensitätsabhängigkeit der einzelnen Ionenarten von der Feldstärke werden diskutiert.