Präventive Hausbesuche durch eine speziell fortgebildete Pflegefachkraft bei 60-jährigen und älteren Personen in Hamburg

Abstract
Zusammenfassung. Hausbesuche bei älteren Menschen durch Ärzte Es wird durchgehend die männliche Form genutzt, um die Lesbarkeit zu vereinfachen. Für den jeweiligen Sachverhalt gilt, dass immer das männliche und das weibliche Geschlecht gemeint sind. , Pflegekräfte oder Sozialarbeiter als Methode der Prävention stoßen auf breites Interesse. Vorgehensweise, Zielgruppen und Effekte sind jedoch nicht einheitlich. Die Teilnahme an der kontrollierten EU-Studie „Disability Prevention“ „Disability prevention in the older population“ (Studie der EU-Kommission im 5. Rahmenplan QLK6-CT-1999-02205, Administrative Coordinator: Prof. Dr. med. H. P. Meier-Baumgartner, Albertinen-Haus Hamburg; Technical Coordinator: Prof. Dr. med. A. E. Stuck, Spital Bern Ziegler, PROAGE Study Group). eröffnete den Zugang zu einer nicht selektierten Gruppe 60-jähriger und älterer Patienten aus 14 Hausarztpraxen in Hamburg. Den Studienteilnehmern wurden unterschiedliche Angebote zur Gesundheitsförderung unterbreitet: Gesundheitsförderung in Kleingruppen am geriatrischen Zentrum Das wissenschaftliche Projekt Hausarztstudie Teil 2: “Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, bietet selbständig lebenden älteren Menschen Beratung in Gruppen durch ein Gesundheitsberater-Team am geriatrischen Zentrum. Die Publikation zu Entwicklung und Evaluation des Konzeptes ist in Vorbereitung (www.bmfsfj.de). sowie präventive Hausbesuche. Für die Durchführung dieser Hausbesuche wurden eine Pflegefachkraft fortgebildet und ein entsprechendes Curriculum erstellt. Bei den Hausbesuchen verwendete die Pflegefachkraft das geriatrische Screening AGAST sowie ein für eine präventive Zielsetzung adaptiertes und weiterentwickeltes Assessment. Besucht wurden 77 Personen, die wegen selbst genannter Mobilitätseinschränkungen nicht zur Beratung in das geriatrische Zentrum kommen konnten. Die Untersuchungen deckten bei der Mehrzahl der noch selbständig lebenden Personen häufig kombinierte Risiken für die Entwicklung von Hilfs- und Pflegebedürftigkeit auf. Diese waren hausärztlich bis dahin nicht bekannt. Beispielsweise wies das Assessment über die Hälfte der Untersuchten als eindeutig sturzgefährdet aus. Für die Planung gesundheitsfördernder und präventiver Maßnahmen sind Screening und geeignete Assessment-Verfahren nützlich. Noch offene Fragen nach Zielgruppen, Praktikabilität und strukturellen Voraussetzungen werden vor dem Hintergrund der Ergebnisse dieser Untersuchung sowie einer aktuellen Literatur- Recherche diskutiert.