Der Einfluß fettreicher Rapsprodukte auf die Fettqualität von Lämmerschlachtkörpern

Abstract
In einem Fütterungsversuch mit Lämmern sollte folgende Fragestellung geprüft werden: Welche Effekte zeigen die mit unterschiedlichen Rapsprodukten (Rapssaat, Rapskuchen, Rapsöl) zugeführten ungesättigten Fettsäuren auf das Fettsäurenmuster im Muskel‐ und Depotfett der Schlachtkörper?Insgesamt vierzig abgesetzte Bocklämmer (genetische Herkunft: Merino‐Landschaf, Schwarzköpfiges Fleischschaf × Merino‐Landschaf) wurden unter den Bedingungen einer hohen Fütterungsintensität bis zu einem mittleren Endgewicht von 49 kg gemästet. In vier Gruppen (n = 10) wurden vier verschiedene Kraftfuttermischungen eingesetzt. Die Kontrollgruppe erhielt eine konventionelle Kraftfuttermischung auf der Basis Getreide‐Trockenschnitzel‐Sojaextraktionsschrot. Die Mischung für die Versuchsgruppe 1 wies 10% Rapssaat auf. In der Mischung für Versuchsgruppe 2 wurde Sojaextraktionsschrot durch 34% Rapskuchen ersetzt. Die Versuchsgruppe 3 erhielt eine Kraftfuttermischung mit 4% Rapsöl. Alle Mischungen waren isoenergetisch und isonitrogen zusammengesetzt. Die drei Mischungen für die Versuchsgruppen enthielten höhere Rohfett‐ und Rohfasergehalte als die Kontrollmischung. Die Fettgehalte der Versuchsmischungen lagen auf gleichem Niveau.Die Fettsäurenmuster im Fettgewebe (Nierenfett, Rückenfett, intramuskuläres Fett) der Versuchsgruppen unterschieden sich charakteristisch von denen der Kontrollgruppe. Die Versuchsgruppen wiesen insbesondere höhere Gehaltswerte an trans‐Fettsäuren (C16:1, C18:1) und geringere Anteile an mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf als die Kontrolle.Zwischen den drei Versuchsgruppen bestanden keine Unterschiede in der Fettzusammensetzung. Diese Übereinstimmung deutet darauf hin, daß die Verdauungsvorgänge im Pansen weitgehend parallel abliefen. Die Form der Fettzulage zeigte keinen Einfluß.