Der Einfluß des duodenogastrischen Refluxes auf das Epithel an der gastroenteralen Anastomose

Abstract
The cancerogenic effect of continous duodenal reflux on the gastric mucosa has been investigated in male Wistar-rats after gastrointestinal anastomosis. Groups of animals with gastroenterostomy without enteroenteral anastomosis and with Roux-en-y-anastomosis preventing duodenal reflux were treated with lower dosages of the cancerogenic Nitrosoguanidine. Proliferative mucosal alterations near the gastroenteral anastomosis were observed. In addition the gastric mucosa was characterized by adenomatous lesions caused by duodenal reflux. The changes detected were not influenced by Nitrosoguanidine and did not appear in cases of Roux-en-y-anastomosis. Der Einfluß des chronischen duodenogastrischen Refluxes auf die Magenschleimhaut des nicht resezierten Magens wurde im Hinblick auf die Disposition der gastroenteralen Anastomose für die Krebsentstehung tierexperimentell an männlichen Wistarratten untersucht. Hierzu wurden Tiere mit einer Gastroenterostomie ohne Enteroanastomose und Tiere, bei denen ein Reflux durch eine Y-Gastroenterostomie nach Roux ausgeschlossen war, mit einer zeitlich unterschwelligen Cancerogendosis (Nitrosoguanidin) exponiert. Es wird gezeigt, daß auch unabhängig von der Cancerogenexposition ein chronischer duodenogastrischer Reflux zu adenomartigen Drüsenproliferationen mit z. T. atypischen Epithelregeneraten an der Anastomose führt, die durch eine Gastroenterostomie nach Roux verhindert werden können. Anastomosencarcinome, wie in früheren Untersuchungen am resezierten Magen bei sonst gleichen Versuchsbedingungen beschrieben, konnten nicht induziert werden. Somit spielen für die Krebsentstehung an der gastroenteralen Anastomose neben dem Reflux auch die durch die Magenresektion selbst hervorgerufenen Veränderungen eine nicht unwesentlilche Rolle.