Abstract
Abstrakt: Die Slater-Paulingsche [Theorie der gewinkelten Valenz (= Tatsache, daß mehratomige Moleküle wie NH3 Pyramidenform und CH4 Tetraederform besitzen) wird in der Richtung vervollständigt, daß das Zentralatom wesentlich als Vielelektronenproblem behandelt wird. (Die Behandlung des Moleküls soll in der II. Mitteilg. erfolgen.) Es wird in schlüssigerer Weise als bei Slater nachgewiesen, daß die gewinkelte Valenz eine Eigenschaft ist, die dem Zentralatom bereits innewohnt. D. h. es wird gezeigt, daß z. B. die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der drei Valenzelektronen des Stickstoffs am größten in drei senkrecht aufeinander stehenden Richtungen ist, und die Aufenthaltswahrscheinlichkeit der vier Valenzelektronen des Kohlenstoffs am größten in vier Richtungen ist, die nach den vier Ecken eines regulären Tetraeders weisen. In diesem Zusammenhang wird abweichend von Htickel die Stabilität des Benzolrings nicht durch die sechs Elektronen erklärt, die nicht an einzelnen Atomen lokalisierbar sind, sondern durch die (gewinkelte) Valenzbetätigung des dreiwertigen Kohlenstoffatoms, dessen Valenzarme vom Mittelpunkt eines gleichseitigen Dreiecks aus nach dessen Ecken gerichtet sind.