Abstract
1. Nach der vereinfachten Jansenschen Thiochrommethode und der Fluoreszenzmessung mit der Hanauer Analysenquarzlampe nach Karrer und Kubli läßt sich der Aneuringehalt im Harn direkt ohne vorherige Adsorption an Fullererde in kurzer Zeit bestimmen. 3 γ Aneurin sind in 100 ccm Harn noch quantitativ zu erfassen. 2. Bei normal ernährten, gesunden Personen werden in 100 ccm Harn etwa 10—40 γ ausgeschieden, in 24 Stunden etwa 110 γ bis maximal 520 γ Aneurin. 3. Schon nach den ersten 4—8 Stunden ist das Maximum der Ausscheidung, nach 24 Stunden in den meisten Fällen der Normalgehalt wieder erreicht. 4. Je größer die peroral zugeführte Menge Aneurin ist, desto geringer ist in Übereinstimmung mit den Angaben der Literatur die prozentuale Ausscheidung. Bei einer Einnahme von 1 mg wurden 6,6—24,2%, bei 40 mg und 100 mg Einnahme dagegen nur 2,2% bzw. 1,1% wieder im Harn ausgeschieden nach Abzug der Tagesmenge Aneurin im Normalharn der Versuchsperson. Die beschriebene Methode gestattet es dem Kliniker, mit einfachen Hilfsmitteln bei genauer Einhaltung der hier geschilderten Versuchsbedingungen die Ausscheidung des Aneurins mit relativ großer Genauigkeit messend zu verfolgen und gibt ihm so die Möglichkeit, die Ausscheidung des Aneurins miteinzubeziehen in das Gebiet seiner klinischen Forschungsarbeit. Als Basis für die Beantwortung der den Arzt interessierenden Frage nach dem Aneurinsättigungszustand im Körper muß zunächst an großem Versuchsmaterial der Zusammenhang zwischen eingenommener und ausgeschiedener Aneurinmenge verfolgt und die zweckmäßigste Prüfdosis ermittelt werden. Wie die bisherigen Ergebnisse zeigen, besteht beim Aneurin in dieser Hinsicht kein so einfaches Verhältnis wie bei der Ascorbinsäure.