Klinische und Laborbefunde bei 470 Patienten mit Kalziumsteinen der oberen Harnwege

Abstract
Die Autoren teilen klinische und Laborbefunde bei 359 Kalziumoxalat- und Ill Kal-ziumphosphatsteinkranken mit und weisen besonders auf die folgenden Punkte hin: Die Rezidivhäufigkeit liegt bei kalziumoxalatsteinkranken Männern bei 64%, bei den Frauen bei 45% und ist somit weitaus höher als bisher meist angenommen wurde. Auch bei den Oxalatsteinkranken trägt ein Harninfekt wesentlich zur Rezidiv-steinbildung bei, da sich bei 40% der Rezidivsteinträger im Vergleich zu 18% der Primärsteinträger ein Harninfekt nachweisen Hess. Das Zeitintervall zwischen Primär- und Rezidivsteinen lag in unserem Krankengut durchschnittlich zwischen 3 und 5 Jahren und war somit wesentlich länger, als in der Literatur angegeben wird. Bei der Auswertung der Laborbefunde ergab sich kein wesentlicher Unterschied zwischen Primär- und Rezidivsteinpatienten. Nach unseren Ergebnissen scheinen Störungen des Phosphorstoffwechsels bei zahl-reichen Kalziumsteinkranken vorzuliegen. Keiner der untersuchten Oxalatsteinpatienten hatte eine erhöhte Oxalsäureaus-scheidung im Harn. Dagegen war die Magnesiumausscheidung im Harn bei 25 bis 30% der Patienten erniedrigt. Dieser Behind hat sicher eine pathogenetische Bedeutung und sollte therapeutisch berücksichtigt werden. Fünfundzwanzig bis 50% der Kranken hatten eine verminderte Zitronensäure-ausscheidung im Harn, ohne dass eine klare Relation zu vorhandenen Harninfekten bestand. Eine Hyperkalziurie fand sich bei insgesamt 2/3 aller Steinpatienten.