Einfluß von Frauenmilch auf nosocomiale Rotavirusinfektionen bei Säuglingen

Abstract
To prevent nosocomial rotavirus infections in hospitalized children with various non-gastrointestinal diseases, 30 children (mean age five months) received 200 ml of fresh human milk per day in addition to the normal diet for their age. A matched group of children on formula diet served as a control. Fecal samples were routinely screened for rotavirus by a commercial ELISA test. In stools containing rotavirus, the virus RNA segments were analysed by gel electrophoresis to identify the different rotavirus strains. Clinical symptoms were recorded daily and quantified by a score system. Human milk had no effect on the frequency of nosocomial rotavirus infections: ten infected children were fed with human milk and seven were not. However, the severity of the clinical symptoms was clearly reduced: the mean score of clinical symptoms was only half as great and the number of mild or asymptomatic infections was doubled in the group receiving fresh human milk. Mit dem Ziel einer Verhütung von nosocomialen Rotavirusinfektionen bei Kindern, die wegen nicht gastrointestinaler Erkrankungen hospitalisiert wurden, erhielt eine Gruppe von 30 Kindern (mittleres Alter fünf Monate) 200 ml frische Frauenmilch als Zusatz zu ihrer altersgemäßen Ernährung. Eine Kontrollgruppe von Kindern wurde ohne Frauenmilch ernährt. Stuhlproben wurden mit einem kommerziell erhältlichen ELISA Test regelmäßig auf Rotaviren untersucht. In positiven Stuhlproben wurden die Virus RNA-Segmente mittels Gelelektrophorese untersucht und die verschiedenen Typen von Rotavirus identifiziert. Die klinischen Symptome wurden täglich aufgezeichnet und mittels eines Bewertungssystems quantifiziert. Frauenmilch hatte keinen Effekt auf die Häufigkeit von nosocomialen Rotavirusinfektionen. Zehn der infizierten Kinder wurden mit Frauenmilch gefüttert, sieben nicht. Die Schwere der klinischen Symptome war jedoch deutlich reduziert: die Bewertungszahl der Symptome war halb, und die Zahl der asymptomatischen oder mild verlaufenden Infektionen doppelt so hoch bei der Gruppe von Kindern, die Frauenmilch erhalten hatten.