Über „Manganpentacarbonylwasserstoff“, HMn (CO)5*

Abstract
Hydrogenpentacarbonyl-mangan ( - I), HMn (CO) 5, wird aus Pentacarbonylmanganat (-I), das bei der Reaktion des Manganpentacarbonyls [Mn(CO)5]2 mit methanolischer Alkalilauge entsteht, durch Säuren in Freiheit gesetzt; besonders vorteilhaft ist seine Darstellung aus dem Natriumpentacarbonylmanganat ( -I), [Mn(CO)5]Na. Das Carbonylhydrid, eine luftempfindliche, bei gewöhnlicher Temperatur farblose Flüssigkeit, ist gegenüber den bekannten Carbonylwasserstoffen des Eisens und Kobalts durch bemerkenswerte Beständigkeit ausgezeichnet; sein chemisches Verhalten wird näher charakterisiert. Als Dissoziationskonstante des Manganpentacarbonylwasserstoffs, dessen Löslichkeit in Wasser nur minimal (1,25·10-4 Mol/l) ist, ergibt sich aus der potentiometrischen Titration K8=0,8·10-7. Das Redoxpotential des Systems [Mn(CO)5]/[Mn(CO)5]2 beträgt E0= -0,68 Volt (20°). Die physikalischen Eigenschaften, wie Verdampfungswärme, Nullpunktsvolumen, Molrefraktion, Dipolmoment und magnetische Suszeptibilität zeigen annähernde Gleichheit mit den entsprechenden Werten des Fe(CO)5. Insgesamt stellt Manganpentacarbonylwasserstoff als Verbindung abgeschlossener edelgasähnlicher Konfiguration in geradezu vollkommener Weise ein „Pseudoeisenpentacarbonyl“ dar; die Gruppe MnH verhält sich wie ein ψ-Fe-Atom.