Abstract
Meerschweinchen konnten auf einem kardanischen Tisch um alle drei Achsen des Raumes gekippt werden. Von primären Fasern des Nervus vestibularis wurden Aktionspotentiale abgeleitet. Auch bei intakter effe-renter Innervation zeigen die primären Fasern eine Funktionsweise, wie sie von Löwenstein und Roberts am isolierten Rochenlabyrinth gefun-den wurde. Die primären Fasern, die vermutlich benachbarte und daher ähnlich orientierte Rezeptorzellen innervieren, besitzen eine eindimen-sionale Richtcharakteristik. Daher müssen wenigstens drei verschiedene Rezeptortypen existieren, damit der Organismus eine umkehrbar eindeu-tige Information über die Lage im Raum gewinnen kann. Tatsächlich konnten verschiedene Rezeptortypen gefunden werden, die den von Spoendlin nachgewiesenen verschiedenen Orientierungsrichtungen der Macula-Rezeptoren entsprechen. Die Übereinstimmung der Funktionsweise primärer afferenter Fasern sowohl bei intakter als auch bei ausge-schalteter efferenter Innervation wirft die Frage der funktionellen Bedeu-tung der efferenten Innervation auf.