Kernmagnetische Relaxation und Selbstdiffusion in Benzol

Abstract
Es wurden erneut die longitudinale Relaxationszeit T1 und der Selbstdiffusionskoeffizient Ds des Benzols zwischen 0 °C und 100 °C gemessen. Besondere Sorgfalt galt hierbei der Temperierung der Probe. Nach der Relaxationstheorie von HUBBARD erfordert die Temperaturabhängigkeit des Spin-Rotations-Relaxationsprozesses ein starkes Anwachsen des Quotienten aus Selbstdiffusions-koeffizient und longitudinaler Relaxationszeit. Es wird jedoch mit steigender Temperatur eine Abnahme von Ds/T1 entsprechend der Dichteänderung des Benzols beobachtet. Hieraus folgt, daß der Spin-Rotations-Prozeß bei Benzol zwischen 0 °C und 100 °C keinen wesentlichen Einfluß auf die longitudinale Relaxation besitzt. Dadurch lassen sich die inter-und intramolekularen Anteile des Relaxationsprozesses allein aus temperaturabhängigen Messungen von T1 DS und ρ in einfacher Weise bestimmen.