Abstract
Die Blastomykose, eine Krankheit, die durch Saccharomyces verursacht wird, kommt beim Menschen nicht selten vor. Bei unseren Haustieren kommt auch eine durch Saccharomyces farciminosus verursachten Hautkrankheit, der Pseudrotz, vor, über deren Pathogenese H. Tokishige eingehend beschrieben hat. Während viele Autoren seit der Veröffentlichung von Tokishige über diese Krankheit berichtet haben, doch keiner hat in Japan bis heute über Blastomykose bei Haustieren mitgeteilt, die durch eine andere Art von Blastomyces verursacht wird. Ein Fall von Blastomykose beim Pferd, den ich hierunter kurz skizzieren will, handelt sich um ein durch eine Art von Hefe bedingtes geschwulstartiges Granulom. Im November, 1921, wurde ein 13 jähriges Reitpferd mit der folgenden Anamnese zu unserer Klinik eingeliefert. Vor ca. 7 Monaten leichte Blutung aus der linken Nase. Heilung ohne Behandlung. 4 Monate später trat eine Knochen-auftreibung über der Stirn- und linken Oberkieferhöhle ein. Schleimig-eitriger Nasenausfluss, der sich zuweilen in grösseren Mengen entleert. Genauere Untersuchung der Nase zeigte keine Veränderung. Als Empyem der Stirn- und Kieferhöhle diagno- stiziert, wurde das Pferd trepaniert. Bei der Eröffnung der Nebenhöhle sah man dass sie mit dem gelbgefärbten, schleimigen Eiter ausgefüllt, und dass die Schleimhaut der Höhle etwas angeschwollen ist. Sektionsbefund. Bei der Sektion des Kopfes fand ich eine grosse geschwulstähnliche Masse, die sich in die linke Stirn-, Kiefer- und Nasenhöhle ausbreitet. In der Stirnhöhle hat sie eine Grösse von Grossmannfaust und bricht, teils in die Oberkiefer, teils in die Nasenhöhle durch. Die Scheidewand zwischen der Stirn- und Kieferhöhle ist schon verschwunden, und die linke Nase ist durch eine sich in die Nasenhöhle ausbreiteten Partie der Masse ganz verstopft. Die hellgelb gefärbte geschwulstänhnliche Masse ist von weicher Konsistenz und einem Myxosarkom oder Fettgewebe ganz ähnlich. Mikroskopischer Befund. In der mikroskopischen Untersuchung der aus der Schnittfläche abgenommenen Substanz fand ich zahlreiche runde Körperchen, die morphologisch als eine Art von Hefe angenommen werden sollte. Diese Körperchen sind von verschiedener Grösse; das kleine hat einen Durchmesser von 5-10μ, das mittele von 12.5-15μ, und das grösste von 21.25-25μ. Jedes Körperchen versieht mit einem konturierten Membran und innerhalb des Zellleibs befinden sich einige stark strahlen- brechende fettige Granule. Um den Zellleib herum ist eine breite durchsichtige Kapsel, worauf Kalk niedergeschlägt ist. Einige von den Rundkörperchen haben knospenartige Ansätze und andere hängen in 3-4 Zellen wie ein Stück von Rosenkranz zusammen. Das mikroskopische Preparat zeigt spärliche, bindegewebige Masche, darin sich die oben erwähnten Körperchen dicht zusammenhäufen. Dort auch finden sich einige Eosinophilen und epithelähnliche Zellen. Kultur und Tierversuche mit den Körperchen ergaben negative Resultate.